Besuch vom Gesundheitsamt

 

Ich weiß, ich weiß, jetzt kläppern euch allen die Zähne: Heideröslein, wenn die in den weißen Kitteln kommen, ist Stress angesagt!

 

Ja, stimmt auch: Der Anruf kommt um 9.30 Uhr, als ich noch im Schlafanzug, nach Mensch duftend und mit ungeputzten Zähnen am PC sitze und mein Warensortiment zusammenstelle (das ist ein Kapitel für sich!). Der Herr sei jetzt eh gerade in Waghäusel und ob er nicht vorbeikommen könnte. Na klasse!

 

Ich bitte mir 10 Minuten Zeit aus, um mich wenigstens anziehen zu können, dann klingelt es an der Tür und ich bin völlig erschüttert!

 

Wie stellt ihr euch die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes (eigentlich Veterinäramt, aber das klingt total bescheuert, wenn man nur mit Getreide, Nüssen und Früchten herumwerkelt) vor? Also mein Kopfkino hält da einen Hauptdarsteller bereit, klein, gedrungen, schrunzeliges Gesicht, weil er nie gelernt hat zu lachen, altmodische Brille, kackbrauner Pullover mit Ellenbogenaufnähern, vergramter Gesichtsausdruck, vor den Augen so enge Scheuklappen, dass der Begriff "Tunnelblick" schon fast eine Übertreibung ist ... So, und so öffne ich die Tür und vor mir steht ... eigentlich genau das Gegenteil: groß, sportlich, jung, dynamisch, offen, freundlich ... so freundlich, dass er irgendwann zu mir sagt, ich sei aber sehr aufgeregt. Da kann ich nicht mehr anders und hau ihm um die Ohren, dass es von ihm ja auch ganz schön unverschämt ist, so einfach daher zu kommen und ganz anders zu sein, als ich gedacht habe. So schnell kann ich mich nicht umstellen, also müsse er jetzt damit leben, dass ich erst einmal damit zurechtkommen muss, dass er nicht verbiestert dreinschaut, so!

 

Ich muss machnchmal wirklich ein bisschen schlucken, denn die Menschen, von denen ich von Amts wegen zu tun habe, sind wirklich ... naja, im paragraphenreiterischen Sinne ein Geschenk.

 

Freilich bleiben hier und da am Ende Punkte, die hätte ich gerne ein bisschen anders, aber mit dem, was ich kriege, bin ich schon mehr als zufrieden und den Rest ... lösen wir vielleicht mit der Zeit. Und wenn nicht, dann muss ich mich eben ein bisschen zurückschrauben.