Klappe - die Erste in Bruchsal!

 

Der Weg nach Bruchsal war ein ziemliches Schwitzbad:

Ich hatte bereits vor einigen Wochen ein sehr nettes Gespräch mit dem Marktmeister, der mir einen Standplatz ab März anbot. Das ging bei mir aber leider nicht, weil ich mit dem Mannheimer Markt verabredet hatte, mindestens bis Ende April dort zu stehen. Da kriegte ich das erste Schwitzen, denn Bruchsal war von Anfang an einer meiner favorisierten Märkte, kleiner und heimeliger als der in Mannheim und vor allem da, wo ich wirklich eine unverpackt-Lücke schließen kann. Und jetzt ...

... bot mir doch dieser Marktmeister tatsächlich an, mir den Platz bis Mai freizuhalten! - Da kriegte ich das zweite Schwitzen, diesmal allerdings aus wesentlich angenehmeren Gründen. Wie nett ist das denn?!!!!

Als ich ihm meine Zusage schickte, hatte sich allerdings alles ein bisschen verändert: Die Stände brauchen meist einen Spuckschutz (den hab ich jetzt auch und mich inzwischen fast sogar an ihn gewöhnt), die Wagen müssen Vorkehrungen für die Abstandswahrung ihrer Kunden treffen (ein sehr lustiges Thema: Auf dem einen Markt reichen Kreidestriche auf dem Boden nicht aus, auf dem nächsten Pinseln die Mitarbeiter des Ordnungsamts selbst Kreidestriche auf den Boden!) und die Stände mussten weit auseinandergezogen werden. Da kam ich genau zum richtigen Zeitpunkt!

Folgerichtig erhielt ich zwar gerne eine Zusage, aber eben mit der Bitte um Geduld. - Das musste ich erst einmal veratmen. Und während ich so vor mich hin hechelte, kam wohl der Marktmeister ins Schwitzen, schob, tüftelte, suchte und fand ein Plätzchen für mich!

Bei der Anfahrt landet mein Frühstückskaffee in meiner Oberbekleidung, denn ich muss mit Külwalda rückwärts an einem Bio-Gemüse-Stand vorbei und gleich nach einem Blumenkübel stark einschlagen, um auf meinen Platz zu fahren. Joa, wenn ich das ein halbes Jahr lang gemacht habe, kriege ich es auch ohne hinterher klitschnass zu sein hin - also hingekriegen tue ich es auch heute schon, nur am Feuchtigkeitsausstoß muss ich noch arbeiten (kann man Corona eigentlich auch durch Schwitze übertragen? Wenn ja, ist es heute gut, dass es die Abstandsregel gibt und mich keiner antascht!).

 

Ich bin so aufgeregt, dass ich mir fast ein bisschen vorkomme, wie an meinem ersten Tag in Wiesental. Sonst sitzen die Handgriffe alle und ich habe meine Gläser und Aufsteller superschnell geordnet, aber heute komme ich mir vor, als hätte ich gerade erst greifen gelernt, und benötige mindestens die dreifache Zeit.

 

Ich stehe zwischen Bio-Gemüse, was wirklich gut für meinen Wagen ist, und dem Gemüsestand, neben dem ich in den letzten Monaten (ich kann wirklich schon von Monaten schreiben!) in Wiesental stand und wirklich gut für meinen Bauch ist.

 

Anfangs trüddelt alles noch ein bisschen vor sich hin. Da ist auch das Foto entstanden. Ab ca. 10.30 Uhr hat es sich ausgetrüddelt. Ich komme kaum noch dazu, zwischendurch einen Schluck Tee zu trinken. Ich werde fast ein bisschen wie Corona und gehe viral: In Whatsapp- und Facebookgruppen verbreitet sich die Kunde, dass ich auf dem Markt bin und gegen Mittag kommen die Menschen mit Gläsern und Dosen und mir wird schon wieder heiß! ... und auch ein bisschen kalt, weil ich mal dringend für alte Marktweiber gehen müsste, aber keine Zeit dafür habe! So gesehen ist schwitzen wirklich eine gute Alternative! - Aber lassen wir das.

Am Ende fahre ich sehr glücklich nach Hause und kann es gar nicht abwarten, dass es wieder Samstag ist!!!!

Dankeeeee!!!!!